Goldmedaille für Ferike Beninga beim Para-Leichtathletik Jugend-Länder-Cup

Für den allerersten Leichtathletik-Wettkampf gab es für Ferike Beninga, eine besondere Gelegenheit. Nominiert durch den WBRS bildete sie mit 7 weiteren Leichtathlet*innen und  4 Schwimmern die Delegation aus Württemberg beim Jugend-Länder-Cup (JLC) vom 27.-30. September in Bad Hersfeld. 

Der Jugend-Länder-Cup bietet jungen Para-Sportlern eine Plattform, um ihre Talente unter Beweis zu stellen. Insgesamt 185 junge Sportler*innen aus zwölf Landesverbänden des Deutschen Behindertensportverbands (DBS) nahmen teil, um sich in den Sportarten Para Leichtathletik, Para Schwimmen, Para Tischtennis und Para Judo zu messen.

Ganz nach dem Vorbild der Paralympics zogen am Freitagabend die Sportler*innen mit Länderflaggen und Fackeln in Richtung Innenstadt und wurden dort am Rathaus empfangen. Bei Live-Musik und Snacks lernten sich die Teams schnell kennen.  Am Samstagvormittag war erstes Training im Stadion angesetzt. Thomas Kappel hat als Delegationsleitung speziell die Wurftechnik der jungen Sportler*innen verfeinert und schon bald funktionierte die Koordination beim Wurf mit Anlauf und die 15 m Marke beim 80 g Schlagball wurde erreicht. Nach der Klassifizierung hielt Ferike stolz ihren Startpass hoch, ab jetzt kann sie an nationalen Para-Wettkämpfen teilnehmen, Startklasse T63. Besonders viel Spaß hatten Alle am Nachmittag bei der inklusiven Stadtrallye, bei der vom Klettern über Rollstuhlbasketball so einiges geboten war.

Am Sonntag, stieg die Spannung auf den Wettkampf. Bei dichtem Nebel und kalten Temperaturen stand als erste Disziplin 50m Sprint an. Ferike startete als jüngste Teilnehmerin in der U12 gegen 5 weitere  Mädchen unterschiedlicher Startklassen. Das Spannende: Nicht unbedingt die Erste über der Ziellinie erreicht die meisten Punkte. Die gemessene Zeit wird entsprechend der Startklasse mit Umrechnungsfaktor belegt.  Für die Umrechnung wird der Weltrekord der jeweiligen Startklasse herangezogen. Ein kompliziertes System, das jedoch ermöglicht, dass gleichaltrige Sportler*innen mit unterschiedlichen Handicaps gegeneinander antreten. Beim Weitsprung erreichte Ferike ihren bisher persönlichen Bestwert mit 2,22m und war sehr zufrieden. Nach dem Ballwurf gab es zum Abschluss noch eine 4x50m Staffel aus einem gemischten U12/U14-Team.

Nach Stunden langem Warten auf die Siegerehrung hieß es endlich: Platz 1 der U12 Mädchen geht an die 9-jährige Ferike Beninga, stolz strahlend kletterte sie auf das Siegerpodest und nahm die Goldmedaille entgegen. Zusätzlich erreichte sie mit ihren Jungs-Athleten in der U12-Teamwertung Platz 3 und für die U12 / U14 Staffel konnte Team Württemberg den 2.Platz ergattern. 

Bei der Siegerfeier am Abend kürte Katja Kliewer, Vorsitzende der Deutschen Behindertensportjugend, die erfolgreichsten Landesverbände. Der Pokal für Leichtathletik ging an das Nachwuchs-Teams aus Brandenburg, mit nur 7 Punkten Abstand dicht gefolgt von Team Württemberg. Anschließend wurde noch lange gefeiert und getanzt - wir freuen uns auf ein Wiedersehen in 2025 im Kienbaum-Sportzentrum in Berlin.

Ein riesiges Dankeschön geht ganz besonders an die Trainer*innen und Kids der U10 des LV Pliezhausen! Es hat sich gezeigt, ein inklusives Training ist möglich. Danke auch, dass es so kurzfristig geklappt hat, dass der LV Pliezhausen  nun Mitglied im Deutschen Behindertensportverband ist und ab jetzt auch für Nachwuchsarbeit der Para-Leichtathletik bekannt ist.